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Die Bio-Botschaft kommt an

Gemeinsam nachhaltig 

Anders als die Werbung verspricht, lassen sich Bio-Folienbeutel nicht kompostieren – und gehören deshalb auch nicht in die Biotonne. Unsere Regalstopper in Supermärkten und Geschäften machen direkt am Verkaufsregal auf dieses Problem aufmerksam.

Ein Abfallbeutel, der zum Beispiel als „kompostierbarer Bio-Folienbeutel“ gekennzeichnet ist, ist auch umweltfreundlich und darf in die Biotonne – oder? Die Werbung, die man aus jedem Supermarkt kennt, ist irreführend. Tatsächlich zersetzen sich die als „abbaubar“ beworbenen Bio-Beutel eben nicht während des Verwertungsprozesses in unserer Bioabfallverwertungsanlage. Zusammen mit Plastik zählen diese Beutel zu den häufigsten Störstoffen im Bioabfall. Störstoffe beeinträchtigen die Qualität des Endprodukts Komposts. Im schlimmsten Fall muss der Kompost entsorgt werden und die Ressource Bioabfall ist damit verloren.

„Das ist eine massive Verschwendung von Ressourcen, die wir gemeinsam mit dem Handel angehen wollen. Dazu haben wir Regalstopper entwickelt, die direkt am Verkaufsregal mit einer eindeutigen Information auf das Plastikproblem hinweisen“, erklärt Volker Gaasch, bei den awm Leiter der Aktion Biotonne Münster

Kleine Maßnahme, große Wirkung

Schon rund 25 Supermärkte und Geschäfte in Münster beteiligen sich an der Initiative, die seit 2024 läuft. Und der Appell kommt bei der Kundschaft an, berichtet etwa Jan Marks, Abteilungsleiter im Marktkauf Loddenheide. „Seitdem wir den Regalstopper nutzen, werden Bio-Folienbeutel bei uns kaum noch nachgefragt. Dafür verkaufen wir pro Woche weitaus mehr Papier-Biobeutel als vorher.“ Der Handorfer Edeka-Markt Rotthowe hat die Biofolienbeutel sogar komplett aus dem Sortiment genommen. „Den Regalstopper verwenden wir trotzdem und informieren damit unsere Kundschaft über die Hintergründe, warum es bei uns nur noch Papier-Biobeutel gibt“, so Filialeiter Frank Marschalek. 

Die Regalstopper sind die nächste Maßnahme im Rahmen unserer Aktion Biotonne Münster, die seit 2017 läuft. Sie verfolgt zwei Ziele: Die Qualität des Bioabfalls soll weiter verbessert werden, und die Sammelmenge soll steigen. Zu den Kooperationspartnern der Aktion gehören neben dem Handel auch die Wohnungswirtschaft. Zudem sind seit 2019 zwei Biomüllkontrolleure unterwegs, die bei einer falschen Befüllung gelbe und im Wiederholungsfall auch rote Karten verteilen.

„Wir verkaufen pro Woche weitaus mehr Papier-Biobeutel als vorher“

Jan Marks, Abteilungsleiter im Marktkauf Loddenheide

Auch die gelben Karten haben Effekt

Der Erfolg ist eindeutig messbar, berichtet Volker Gaasch: „Über zwei Drittel der Biotonnen, die einmal eine gelbe Karte erhalten haben, sind bei der nächsten Kontrolle frei von Störstoffen.“ Seit Mitte 2025 ist ergänzend zu den Kontrolleuren in den Bioabfallabsammelfahrzeugen ein Kamerasystem im Einsatz, das mittels Künstlicher Intelligenz (KI) Fremdstoffe im Bioabfall erkennt. Fest steht für Volker Gaasch, dass die Aktion eine Dauerkampagne bleiben muss. „Wir dürfen nicht nachlassen und müssen alle Menschen weiterhin bedarfsgerecht mit unterschiedlichen Bausteinen informieren und motivieren.“

So werden die Bioabfälle aktuell verwertet Jetzt nachlesen in der Abfallbilanz 2024!

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Wollen auch Sie sich beteiligen?

Volker Gaasch, Leiter “Aktion Biotonne”, steht Ihnen gerne zur Verfügung!
Gaasch@awm.stadt-muenster.de
02 51/60 52 926

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