Klima, Technik & Innovation

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Viel Betrieb für die Umwelt

Über 230 Fahrzeuge setzen die awm ein – ein stattlicher Fuhrpark, der konsequent und Schritt für Schritt auf Erdgas- oder Elektroantrieb umgestellt wird. Auch die Ladeinfrastruktur bauen wir stetig aus.

Im Jahr 2021 wurden schon knapp 40 unserer Fahrzeuge und Anlagen emissionsarm angetrieben: PKW und Transporter, Kehrmaschinen, E-Bikes und mobile Anlagen. Die ersten Abfallsammelfahrzeuge mit emissionsarmen Antrieb haben wir bereits bestellt. Versorgt werden sie über eine ebenfalls stetig wachsenden Ladeinfrastruktur an unseren Standorten. Einen Teil des benötigten Stroms produzieren wir selbst.

Wir fokussieren uns vor allem auf batterieelektrische Antriebe, da die Tankinfrastruktur sowohl für Flüssigerdgas (Liquified Natural Gas (LNG)) als auch für Wasserstoff (noch) nicht vorhanden, ist. Außerdem prüfen wir eine mögliche Umstellung auf alternative Kraftstoffe wie z. B. HVO (Hydrated Vegetable Oil), das aus alten Speisefetten hergestellt wird, um damit unsere vorhandenen Verbrenner-Fahrzeuge ökologischer weiter betreiben zu können. Ein weiterer Beitrag zur Ressourcenschonung ist der 120.000 Liter fassende Lagertank, in dem wir das Wasser von 3.300 m2 Dachfläche unserer Werkstatt sammeln. Das Regenwasser wird in den Kehrmaschinen für die Reinigung von Straßen, Wegen und Flächen verwendet und ersetzt teilweise Frischwasser.

Modernisierung auch über Förderprogramme

Bei unseren Modernisierungsmaßnahmen nutzen wir konsequent  Förderprogramme des Landes und des Bundes und achten so auch in diesem Bereich natürlich darauf, möglichst gebührenschonend zu agieren. Neben der Beschaffung von E-Fahrzeugen konnten wir so zuletzt unter anderem Fahrzeuge mit Abbiegeassistenzsystemen nachrüsten und die Umstellung der Beleuchtungsanlage für die Fahrzeughalle und den Sozialtrakt auf dem Betriebsgelände Rösnerstraße in Angriff nehmen. Die neuen LED-Leuchten senken den Stromverbrauch um 70 Prozent.
Mehr über unsere Förderprogramme

Energie aus Sonne, Wind – und Abfall

Die awm sind Mitbetreiber der größten Photovoltaikanlage Münsters und verfügen zudem über eine eigene Windkraftanlage. In unserem Blockheizkraftwerk generieren wir aus Deponie- und Biogas sowie Klärgas zusätzlich Strom und Wärme.

Münsters größter Berg ist aus Abfall entstanden – und bietet seit 2010 die optimale Hanglage für die größte Photovoltaikanlage der Stadt. Gemeinsam mit den Stadtwerken Münster erzeugen wir hier mit Hilfe mit von 4.500 Photovoltaikmodulen durchschnittlich etwa eine Million Kilowattstunden (kWh) Strom pro Jahr – genug für etwa 280 Haushalte. Zusammen mit den Solarpaneelen auf der Betriebshalle Rösnerstraße vermeiden wir pro Jahr rund 12.000 Tonnen klimaschädliches CO2 – und machen uns ein Stück unabhängiger in der Energieversorgung.

Windkraft vertikal

Als optimale Ergänzung dazu produziert seit 2014 eine Windkraftanlage auf dem Schornstein des awm-Werkstattgebäudes unabhängig von den Lichtverhältnissen Strom. Wer über die B51 Richtung Innenstadt fährt, kann sie nicht übersehen und wundert sich vielleicht über ihr Aussehen: Die Anlage hat nicht die bekannten horizontalen, sondern vertikale Achsläufer. Selbst bei geringen Windgeschwindigkeiten kann sie so ihre Leistung entwickeln und den Wind aus jeder Richtung nutzen, ohne dass die Rotoren nachgeführt werden müssen. Ein weiterer Pluspunkt ist der Verzicht auf ein zusätzliches Getriebe. Übrigens: Falls das Windrad trotz Wind stillsteht, liegt das an der Sicherheitsabschaltung, die bei mehr als 150 Umdrehungen pro Minute aktiviert wird. Das Windrad wird dann komplett angehalten und läuft wieder langsam an.

                       

Biogas aus der Abfallverwertung

Natürlich holen wir auch aus Ihren Abfällen das Beste heraus: In der Biologischen Verwertungsanlage (BVA) entsteht aus den organischen Abfällen der Münsteraner und Münsteranerinnen unter anderem Biogas ­(energiereiches Methan), das im benachbarten Blockheizkraftwerk zu Strom und Wärme umgewandelt wird. Damit sparen wir Jahr für Jahr etwa 1.700 Tonnen CO2 ein – gemeinsam mit der Bürgerschaft, die ihren Teil durch die sortenreine Trennung der Bioabfälle beiträgt.

In der benachbarten mechanischen Restabfallaufbereitungsanlage (MRA) sortieren wir aus den Restabfällen Wertstoffe wie zum Beispiel Metalle zur stofflichen Verwertung aus. Außerdem auch die so genannte „heizwertreiche Fraktion“. Das sind zum Beispiel energiereiche Kunststoffe, die in der Industrie anschließend als Ersatzbrennstoffe eingesetzt werden. So werden Erdgas- und Ölvorräte geschont. Selbst Altlasten nutzen wir noch: Die Faulgase, die aus den alten Abfällen der Deponie I immer noch frei werden, fangen wir mit Gasbrunnen auf und leiten sie kontrolliert zum Blockheizkraftwerk der awm, genau wie das Methangas aus der Zentraldeponie II. Im Blockheizkraftwerk werden sie zu Strom und Wärme. Apropos Deponie: Unsere Sickerwasserbehandlungsanlage an den Deponien ist patentiert und wird auch von anderen Kommunen genutzt.

     

Das Blockheizkraftwerk:
Mit Gas sparen

Aus der Biologischen Verwertungsanlage (BVA), der Hauptkläranlage und der Deponie, werden pro Jahr insgesamt rund  6,5 Millionen Kubikmeter Gas, mit einen Energiegehalt von etwa 40.000 Megawattstunden (MWh), in das Blockheizkraftwerk eingespeist. Etwa  6.500 MWh werden dort für die Wärmeversorgung genutzt. Mit der Stromproduktion, in Höhe von jährlich circa 12.500 MWh, wird hauptsächlich der Bedarfs der Hauptkläranlage, der Sickerwasserbehandlungsanlage, sowie der BVA und Mechanischen Restabfallaufbereitungsanlage (MRA) gedeckt. Die Produktionskosten werden intern unter dem Amt für Mobilität und Tiefbau und den awm verteilt. Umlagen, die sonst auf Stromrechnungen aufgerechnet werden, entfallen damit. So sparen wir pro Kilowattstunde (kWh) Strom, den wir benötigen, rund drei Cent ein. Bei verbrauchten 5.140.000 kWh an unseren Anlagen sind das rund 170.000 Euro im Jahr.  Und für den überschüssigen Strom, den wir in das öffentliche Netz einspeisen (circa 1.100 MWh pro Jahr), erhalten wir bis 2034 über das Erneuerbare Energien Gesetz (EEG) eine Förderung.

   

Schematischer Ablauf im Blockheizkraftwerk

Hebel für den Klimaschutz

Im Klimadashboard der Stadt Münster werden konkrete Beiträge zur Erreichung der Klimaschutzziele dargestellt. Beispielsweise die Umstellung unseres Fuhrparks auf emissionsarme Fahrzeuge oder die Nutzung von Sonne, Wind und Biogas für die Energieerzeugung. Auch das Abfallaufkommen der Menschen in Münster gibt Aufschluss über den Umgang mit Ressourcen.

Luftaufnahme Standort Coerde: Anlagen und Deponieberg

Nachhaltigkeitsziele

Als kommunaler Eigenbetrieb der Stadt Münster und starker Nachhaltigkeitsakteur in unserer Stadt wirken wir an den Klimaschutzzielen der Stadt Münster mit.

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Unterflurcontainerfahrzeug von oben

Unsere Fahrzeuginnovation

Ein Unterflurcontainerfahrzeug für den Einsatz in urbanen Siedlungen, das wir gemeinsam mit weiteren Partnern entwickelt haben.

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Luftaufnahme der BVA und MRA

Unsere Anlagen

In unseren modernen Anlagen in Münster Coerde werden Ihre Abfälle bestmöglich zur Weiterverarbeitung aufbereitet.

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