Ein 10-Jahres-Vergleich beim Abfallkommen pro Einwohner
Positive Entwicklungen mit Blick auf unsere Vision 2030, weniger Restabfälle – mehr Wertstoffe, sind beim Gesamtaufkommen, bei den Restabfallmengen und bei den Verpackungen/stoffgleiche Nichtverpackungen im 10-Jahresvergleich sichtbar:
- 50 kg weniger Gesamtaufkommen
- 9 kg weniger Restabfall
- 4 kg mehr für eine optimale Verwertung separat sortierte Verpackungen/stoffgleiche Nichtverpackungen, wegen der komfortableren Sammlung über die Wertstofftonne
Abfälle aus Privathaushalten (kg/EW/a) im 10-Jahresvergleich
Münster | Münster | Münster | Bundesdurchschnitt | |
Gesamt | 381 | 375 | 431 | 438 |
Restabfall | 115 | 113 | 124 | 151 |
Sperrgut | 36 | 34 | 34 | 31 |
Bioabfall | 48 | 49 | 55 | 60 |
Papier | 52 | 56 | 79 | 60 |
Grünabfall | 46 | 42 | 53 | 57 |
Verpackungen / stoffgleiche Nichtverpackungen | 35 | 34 | 31 | 32 |
Glas | 24 | 25 | 24 | 23 |
Altmetall | 3 | 3 | 4 | 4 |
Altholz | 10 | 9 | 12 | 14 |
Elektrogeräte | 6 | 5 | 7 | k. A. |
Sonstige Wertstoffe | 6 | 5 | 7 | 2 |
Erstaunliche Entwicklung beim Papier
Waren es 2013 noch 79 kg Papier pro Person, produzierten die Münsteranerinnen und Münsteraner 10 Jahre später nur noch 52 kg. Die fast 30 kg Papier weniger pro Person sind hauptsächlich mit der fortschreitenden Digitalisierung zu erklären: Weniger Printmedien wie Tageszeitungen, Werbeprospekte, Kataloge etc. in den Papiertonnen. Dennoch machen Papier und Kartonagen mit 14 % den zweitgrößten Anteil an der Gesamtmenge aus. Gefolgt von den Bioabfällen (13 %) und den Grünabfällen (12 %).
Bei der Sammlung von Bioabfällen ist jedoch ein abnehmender Trend festzustellen, 7 kg weniger als vor 10 Jahren. Denkbar sind unter anderem folgende Gründe: Das Ernährungsverhalten der Menschen verändert sich, es wird weniger frisch gekocht (weniger Küchenabfälle), es gibt mehr Singlehaushalte (auch hier: es wird weniger frisch gekocht, es fallen weniger Küchenabfälle an). In einem gewissen Umfang nimmt auch die Tatsache Einfluss, dass im Rahmen der Biotonnen-Kontrollen Biotonnen abgezogen werden, die trotz intensiver Aufklärungsarbeit weiterhin ständig mit Restabfällen befüllt sind. Das Gewicht der Sammelmengen insgesamt verringert sich dann zwar, im Gegenzug verbessert sich die Qualität der Bioabfälle insgesamt, weil weniger Störstoffe enthalten sind.
Bioabfälle sind wertvoll und optimal zu recyceln. In den Bioabfällen steckt jede Menge Energie in Form von Biogas, das wir in Strom und Wärme umwandeln.
Mehr dazu: Aktion Biotonne
Leider landen noch immer fast 36 % der anfallenden Bioabfälle in der Restabfalltonne (Untersuchung des INFA aus dem Jahr 2022). Hier besteht wohl das größte Potential, die Restabfallmengen zu reduzieren und gleichzeitig die Wertstoffmengen zu steigern.