Newsdetail

Luftaufnahme Standort Coerde: Anlagen und Deponieberg
Logo awm
 

Ein 10-Jahres-Vergleich beim Abfallkommen pro Einwohner

Wie entwickelten sich die Mengen der größten Abfallfraktionen in den letzten 10 Jahren? Und wie setzt sich der Abfall in Münster eigentlich zusammen – welche Fraktionen haben den größten Anteil?

Positive Entwicklungen mit Blick auf unsere Vision 2030, weniger Restabfälle – mehr Wertstoffe, sind beim Gesamtaufkommen, bei den Restabfallmengen und bei den Verpackungen/stoffgleiche Nichtverpackungen im 10-Jahresvergleich sichtbar:

  • 50 kg weniger Gesamtaufkommen
  • 9 kg weniger Restabfall
  • 4 kg mehr für eine optimale Verwertung separat sortierte Verpackungen/stoffgleiche Nichtverpackungen, wegen der komfortableren Sammlung über die Wertstofftonne 

Abfälle aus Privathaushalten (kg/EW/a) im 10-Jahresvergleich

Münster
2023

Münster
2022

Münster
2013

Bundesdurchschnitt
2022

Gesamt 381 375 431 438
Restabfall 115 113 124 151
Sperrgut 36 34 34 31
Bioabfall 48 49 55 60
Papier 52 56 79 60
Grünabfall 46 42 53 57
Verpackungen /
stoffgleiche Nichtverpackungen
35 34 31 32
Glas 24 25 24 23
Altmetall 3 3 4 4
Altholz 10 9 12 14
Elektrogeräte 6 5 7 k. A.
Sonstige Wertstoffe 6 5 7 2
 

Erstaunliche Entwicklung beim Papier

Waren es 2013 noch 79 kg Papier pro Person, produzierten die Münsteranerinnen und Münsteraner 10 Jahre später nur noch 52 kg. Die fast 30 kg Papier weniger pro Person sind hauptsächlich mit der fortschreitenden Digitalisierung zu erklären: Weniger Printmedien wie Tageszeitungen, Werbeprospekte, Kataloge etc.  in den Papiertonnen. Dennoch machen Papier und Kartonagen mit 14 % den zweitgrößten Anteil an der Gesamtmenge aus. Gefolgt von den Bioabfällen (13 %) und den Grünabfällen (12 %).

Bei der Sammlung von Bioabfällen ist jedoch ein abnehmender Trend festzustellen, 7 kg weniger als vor 10 Jahren. Denkbar sind unter anderem folgende Gründe: Das Ernährungsverhalten der Menschen verändert sich, es wird weniger frisch gekocht (weniger Küchenabfälle), es gibt mehr Singlehaushalte (auch hier: es wird weniger frisch gekocht, es fallen weniger Küchenabfälle an). In einem gewissen Umfang nimmt auch die Tatsache Einfluss, dass im Rahmen der Biotonnen-Kontrollen Biotonnen abgezogen werden, die trotz intensiver Aufklärungsarbeit weiterhin ständig mit Restabfällen befüllt sind. Das Gewicht der Sammelmengen insgesamt verringert sich dann zwar, im Gegenzug verbessert sich die Qualität der Bioabfälle insgesamt, weil weniger Störstoffe enthalten sind.

Bioabfälle sind wertvoll und optimal zu recyceln.  In den Bioabfällen steckt jede Menge Energie in Form von Biogas, das wir in Strom und Wärme umwandeln.
Mehr dazu: Aktion Biotonne

Leider landen noch immer fast 36 % der anfallenden Bioabfälle in der Restabfalltonne (Untersuchung des INFA aus dem Jahr 2022). Hier besteht wohl das größte Potential, die Restabfallmengen zu reduzieren und gleichzeitig die Wertstoffmengen zu steigern. 

Zusammensetzung der Abfälle aus Privathaushalten 2023