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Ein Exkurs in das Thema „Abfallverwertung“ 2023

Wo ist eigentlich Unterschied zwischen einer stofflichen, energetischen und thermischen Verwertung?  Zu kompliziert? Hier erklären wir so einfach wie möglich diese drei Verwertungsmöglichkeiten.

Abfälle können nicht immer vermieden werden. Dann sollten Sie aber so mit den Abfällen umgehen, dass sie ressourcen- und umweltschonend verwertet werden können. So ist es nicht nur im Kreislaufwirtschaftsgesetz verankert, so arbeiten Sie maßgeblich für sich, Ihre Kinder und Enkelkinder daran mit, dass Münster sich zu einer Hauptstadt der Abfallvermeidung entwickeln kann.

Das heißt: Je besser die Abfälle sortiert sind, umso besser lassen sie sich verwerten. Ziel unserer „Vision 2030" ist es, dass am Ende des Jahrzehnts verbleibende Abfälle Wertstoffe sind, die primär stofflich verwertet werden. Der Rest soll effizient energetisch genutzt werden. Aber was heißt das? Man unterscheidet drei Verwertungsarten.

Die stoffliche Verwertung:

Die stoffliche Verwertung von Abfällen ist besser als Recycling bekannt. Dabei werden bestimmte Stoffe getrennt, gesammelt oder nachträglich sortiert, anschließend aufbereitet und zurück in den Wirtschaftskreislauf gegeben. So lassen sich erhebliche Mengen an Rohstoffen und Energie einsparen. Deshalb steht das Recycling in der Abfallhierarchie weit oben. Je sortenreiner die Sammlung bzw. Trennung der Stoffe erfolgt, desto besser ist später die Qualität der recycelten Produkte.

Die energetische Verwertung:

Bei der energetischen Verwertung werden Abfälle mit hohem Heizwert als Ersatzbrennstoff für fossile Brennstoffe (z.B. Braunkohle, Steinkohle, Torf, Erdgas und Erdöl) genutzt, z. B. in Zementwerken. Somit werden weniger fossile Brennstoffe benötigt, Ressourcen werden eingespart. In Biomassekraftwerken wird z. B. Altholz für die Gewinnung von Strom und Wärme genutzt. Aufgrund der knapper werdenden Ressourcen und des Klimawandels kommt der energetischen Verwertung von Abfällen eine immer höhere Bedeutung zu.

Die thermische Verwertung:

Können Abfälle nicht stofflich verwertet oder als Ersatzbrennstoffe genutzt werden, gehen sie in die thermische Behandlung. Dabei wird das Nebenprodukt Wärme für die Fernwärmeversorgung und zur Stromerzeugung genutzt, gleichzeitig werden Schadstoffe zerstört. Seit 2017 verwerten die awm im Rahmen einer öffentlich-rechtlichen Kooperation zusammen mit den niederländischen Kommunen der Region Twente über die Twence Holding B.V. in Hengelo die Sortierreste aus der Restabfallbehandlungsanlage Münster. Im Zuge dieser Kooperation gehen die Sortierreste aus Münster bei Twence in die energetische und thermische Verwertung und werden zu Dampf, Wärme und Strom für die regionale Industrie und tausende Haushalte.  Unser Kooperationspartner Twence scheidet zudem das CO2 aus den Rauchgasen, die während des Verbrennungsprozesses entstehen, mit innovativer Anlagentechnik ab und wandelt es zu einem Rohstoff um. Das CO2 wird dazu an ein Lösungsmittel gebunden, das anschließend erhitzt wird. So entweicht das CO2 als reines Gas, wird durch Kühlung getrocknet und anschließend in flüssiger Form gespeichert. Eingesetzt wird es dann zum Beispiel für den Einsatz in Gewächshäusern oder für die Herstellung von Trockeneis. Mehr dazu in unserem Journal: Das Beste aus den Resten.

Übrigens: Im Gegenzug verwerten die awm einen Teil der Bioabfälle der Twence und gewinnen daraus Biogas (zur Herstellung von Strom und Wärme) sowie Kompost.

 

Verwertungsquoten

Welche und wie viele Wertstoffe in Münster getrennt gesammelt worden sind und wie sie im Einzelnen verwertet werden?

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Der Kampf um den Rest

Darüber hinaus fielen 2023 insgesamt 48.212 Tonnen Restabfall und Sperrgut an. Wie diese entsorgt werden?

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