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Luftaufnahme Standort Coerde: Anlagen und Deponieberg
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Ausblick (2022)

Unsere Vision 2030 ist der „rote Faden“ all unserer geplanten Projekte und Maßnahmen. Bei den Themen Abfallvermeidung und sortenreine Trennung unterstützen wir Sie mit vielen Informations- und Mitmachangeboten. Zudem arbeiten wir an einer noch effektiveren Wertstoffverwertung. An dieser Stelle möchten wir Ihnen einen kleinen Einblick oder besser Ausblick geben.

Mit welchen Ideen und konkreten Ansatzpunkten arbeiten wir weiter daran, Münster bis 2030 zu einer Hauptstadt der Abfallvermeidung zu entwickeln? An dieser Stelle möchten wir Ihnen einen kleinen Einblick oder besser Ausblick geben:

Aktion Biotonne Münster

Unsere aktuelle Restabfallanalyse hat es gezeigt: Es landen immer noch zu viele Wertstoffe in der grauen Tonne, insbesondere der hohe Anteil an Bioabfällen fällt auf. Es ist weiter unser Ziel, die Qualität und Quantität der Bioabfälle zu optimieren. Regelmäßige Kontrollen der Biotonnen mit begleitender Beratung und Information der Münsteranerinnen und Münsteraner bewirken dabei schon viel. Und auch in Sachen Öffentlichkeitsarbeit zur richtigen Trennung von Bioabfällen setzen wir weiter neue Ideen und Ansätze um. Beispiel gefällig? Damit die in Münster nicht erlaubten kompostierbaren Biofolienbeutel erst gar nicht in der Biotonne landen, werden die Kundinnen und Kunden bereits in vielen Geschäften in Münster über dieses „Biotonnen -Tabu" direkt am Produkt in Form über sogenannte Regalstopper informiert werden. Wir wollen noch mehr Geschäfte zum Mitmachen motivieren. Dazu werden die verschiedenen Einzelhandels-Ketten weiter persönlich angesprochen.

Recyclinghofkonzept

Das neue Konzept orientiert sich u. a. an der Bevölkerungsdichte. Darauf basiert eine neue Typisierung und Zuordnung der elf Recyclinghöfe:  der „Zentrale Hof" der „Haupthof" und der „Nebenhof". Entstehen sollen moderne Wertstoffhöfe, auf denen Wertstoffe, Restabfälle und Problemabfälle umweltgerecht entsorgt werden können.

Im Fokus des neuen Konzepts stehen natürlich auch die Abfallvermeidung und Wiederverwertung:  An einzelnen Höfen soll die Abgabe von wiederverwendbaren Gegenstände möglich werden. Planungen ganz im Sinne unserer Vision 2030.

Bildung

Der Deponie-Erlebnispfad ist das Herzstück unserer BNE-Bildungsarbeit. Durch die Einbindung von Führungen in Angebotsreihen wie dem Zukunftsdiplom der VHS Münster werden wir ihn als hochwertiges Bildungsmodul zukünftig noch stärker in vernetzende Bildungsangebote der Stadt zu den 17 globalen Nachhaltigkeitszielen (Sustainable development goals = SDG) einbringen.
Vom BNE-Regionalzentrum Münster wird außerdem ein Pilotprojekt geplant, zu dem wir Lernortaktionen für teilnehmende Grundschulen zum SDG 7 (bezahlbare und saubere Energie) beitragen. Um die Qualität unserer Bildungsarbeit zu bestätigen, bewerben wir uns als Akteur um die Nationale Auszeichnung - Bildung für nachhaltige Entwicklung. Im Rahmen der Netzwerkarbeit möchten wir weitere Partner zur Abfallvermeidung wie zum Beispiel das studio formagora unterstützen und streben im Rahmen des kreisl-Netzwerks eine verstärkte Zusammenarbeit mit der FH Münster an.  Wir erweitern unsere Homepage um Informationen zu Angeboten regionaler Partner der Abfallvermeidung, um engagierten Bürgerinnen und Bürgern direkt in Münster noch mehr Möglichkeiten zur Abfallvermeidung nahe zu bringen.

Vision 2030: Ideenwettbewerb

Mit unserer „Vision 2030" verfolgen wir ein ehrgeiziges Ziel: Bis 2030 wollen wir eine Hauptstadt der Abfallvermeidung werden. Die Abfallmenge soll deutlich reduziert werden, der verbleibende Abfall als Wertstoffe verwertet und Stoffkreisläufe möglichst komplett geschlossen werden.

Dazu brauchen wir möglichst viele Münsteranerinnen und Münsteraner. Nur zusammen können wir Münster abfallfrei bekommen, - alle wirken mit!

Um dieses Verständnis von Partnerschaft zu fördern, planen wir für 2023 einen Ideenwettbewerb. Alle Münsteranerinnen und Münsteraner können so ihre Ideen für ein abfallfreies und sauberes Münster einreichen. Die besten Ideen werden im Anschluss durch eine Online-Voting (offen für alle Münsteranerinnen und Münsteraner) und einer Fachjury bewertet. Der Gewinn: Fachliche, bei Bedarf auch finanzielle Unterstützung bei der Realisierung der Idee. Und hoffentlich viele wirksame neue Ideen für ein Münster mit immer weniger Abfällen.

HOOP-Projekt

Das HOOP-Projekt ist ein europäisches Verbundprojekt, das von der EU-Kommission gefördert wird und das neue Wege für die Bioabfallverwertung sucht. Münster ist eine der Leuchtturmstädte des Projekts und wurde aufgrund seines hohen Nachhaltigkeitsniveaus und seiner ausgereiften Sammelsysteme für Bio- und Grünabfälle ausgewählt.

Im Jahr 2022 wurden bereits mehrere konkrete Maßnahmen umgesetzt:

  • Gründung der Diskussionsplattform "Biomehrwert-Initiative Münster" (BIM), in der gemeinsam mit lokalen Partnern aus Wissenschaft und Stadtgesellschaft Maßnahmen zur Verbesserung der Qualität und Quantität des Bioabfalls in Münster erarbeitet werden
  • Ausrichtung einer Study-Tour in Kooperation mit Almere für HOOP-Teilnehmerinnen und  -Teilnehmer und Netzwerkpartner aus 10 europäischen Ländern: 2-tägiger intensiver Ideenaustausch und Wissenstransfer in beiden Leuchtturmstädten
  • Erarbeitung von politischen Empfehlungen zur Änderung des EU-Bioabfallsystems im Rahmen der ROOTS-Policy Initiative

Parallel gibt es folgende laufende Maßnahmen:

  • Entwicklung des digitalen Tools "HOOP Trainers" zur Optimierung der Trennung von Bioabfällen und zur Verbesserung der Akzeptanz von daraus hergestellten Produkten sowie zur Sammlung von Empfehlungen zum Schaffen einer nachhaltigeren Stadt mittels Gamifizierung.
  • Identifizierung und Implementierung der am besten geeigneten Technologien zum Recycling von Bioabfällen:
  • Betrachtung der Pyrolyse zur Produktion von Pflanzenkohle und Gewinnung von erneuerbarer Energie sowie in diesem Kontext die Gründung einer internationalen Arbeitsgruppe zur Überwindung von Hindernissen bei der Anwendung von Pyrolyse-Technologie und der Produktion von Pflanzenkohle.
  • Betrachtung der enzymatischen Aufschließung von linginhaltigen Abfällen für die anaerobe Vergärung zur Steigerung der Gasausbeute aus vorhandenen Abfällen.