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awm und Allwetterzoo: Gemeinsam für den Artenschutz

Unsere Patenschaft schützt regionalen Bestand der Feuersalamander.

Die awm sind Tierpaten – und das gleich 55-fach. Im November 2024 hatte der Naturschutzbund Münster aus einer Pfütze im Tiergarten Wolbeck Feuersalamender-Larven gerettet, die seitdem in der neuen Artenschutzstation des Allwetterzoos aufwachsen. Sie entwickeln sich gut und haben mittlerweile eine Größe von rund 7 cm erreicht. Ziel ist, die Tiere auszuwildern. Im Allwetterzoo haben sie bis dahin deutlich höhere Überlebenschancen als ihre Artgenossen, die in der Natur gegen einen nahezu unbezwingbaren Feind kämpfen: Den Hautpilz Bsal (Batrachochytrium salamandrivorans). Er wurde 2013 erstmals nachgewiesen und hat seitdem ganze Feuersalamander-Populationen ausgelöscht. In Deutschland ist Nordrhein–Westfalen das am stärksten betroffene Bundesland. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis der Pilz auch das Münsterland erreicht.

„Als ein Unternehmen, dem Nachhaltigkeit und Artenschutz sehr wichtig sind, ist das Feuersalamander-Projekt eines, das wir sehr gerne unterstützen. Die neue Artenschutzstation ist ein wichtiger Meilenstein und macht uns zu stolzen Paten dieser beeindruckenden und schützenswerten Tiere“, sagt Dr. Daniel Baumkötter, technischer Betriebsleiter der awm. „Wir freuen uns nicht nur darauf ihre Entwicklung auch in den kommenden Jahren beobachten zu dürfen und das Projekt begleiten zu können. Gemeinsam mit dem Zoo wollen wir perspektivisch zu weiteren Projekten für den Tier- und Artenschutz zusammenarbeiten, die wir selbst im Kontext von Rekultivierungsmaßnahmen der Zentraldeponie II in Coerde umsetzen wollen.“

Jede gerettete Tierart kann entscheidend sein

Kritische Stimmen hinterfragen, ob sich der große Aufwand für eine solch kleine Tierart wie dem Feuersalamander überhaupt lohnt – denn einen direkten Nutzen hat die Rettung des Feuersalamander für den Menschen nicht. Trotzdem kann seine Rettung enorm entscheidend sein. 

„Das Ökosystem ist wie ein Jenga-Turm. Jedes Mal, wenn eine Tierart ausstirbt, wird ein kleiner Holzscheitel herausgezogen. Irgendwann wird der Turm wackelig und stürzt ein. Doch wann das sein wird, und welches Holzstück ihn zum Einstürzen bringt, ist im Vorhinein nicht klar“, sagt Zoo-Kurator Philipp Wagner. „Es ist also unsere Verantwortung als Menschen dafür zu sorgen, dass das Ökosystem im Gleichgewicht bleiben kann. Und dafür kann der Feuersalamander sehr wichtig sein.“