Abfallverwertung: Viele Tonnen führen zum Ziel
Abfälle können nicht immer vermieden werden. Dann sollten Sie aber so mit den Abfällen umgehen, dass sie ressourcen- und umweltschonend verwertet werden. So ist es im Kreislaufwirtschaftsgesetz verankert. Das heißt: Je besser die Abfälle sortiert sind, umso besser lassen sie sich verwerten. Ziel unserer „Vision 2030" ist es, dass am Ende des Jahrzehnts verbleibende Abfälle Wertstoffe sind, die primär stofflich verwertet werden. Der Rest soll effizient energetisch genutzt werden. Aber was heißt das? Man unterscheidet drei Verwertungsarten.
Die stoffliche Verwertung: Die stoffliche Verwertung von Abfällen ist besser als Recycling bekannt; es geht um das Zuführen gebrauchter Materialien in den Wirtschaftskreislauf. Dabei werden bestimmte Stoffe getrennt, gesammelt oder nachträglich sortiert und anschließend aufbereitet. So lassen sich erhebliche Mengen an Rohstoffen und Energie einsparen. Deshalb steht das Recycling in der Abfallhierarchie weit oben. Je sortenreiner die Sammlung bzw. Trennung der Stoffe erfolgt, desto besser ist später die Qualität der recycelten Produkte.
Die energetische Verwertung: Bei der energetischen Verwertung werden Abfälle mit hohem Heizwert als Ersatzbrennstoff für fossile Brennstoffe genutzt, z. B. in Zementwerken. Somit werden weniger fossile Brennstoffe benötigt, Ressourcen werden eingespart. In Biomassekraftwerken wird z. B. Altholz für die Gewinnung von Strom und Wärme genutzt. Aufgrund der knapper werdenden Ressourcen und des Klimawandels kommt der energetischen Verwertung von Abfällen eine immer höhere Bedeutung zu.
Die thermische Verwertung: Können Abfälle nicht stofflich verwertet oder als Ersatzbrennstoffe genutzt werden, gehen sie in die thermische Behandlung. Bei der thermischen Verwertung wird das Nebenprodukt Wärme für die Fernwärmeversorgung und zur Stromerzeugung genutzt und Schadstoffe werden zerstört. Seit 2017 verwerten die awm zusammen mit den niederländischen Kommunen der Region Twente über die Twence Holding B.V. in Hengelo die Sortierreste aus der Restabfallbehandlungsanlage Münster. Im Zuge dieser Kooperation gehen die Sortierreste aus Münster bei Twence in die energetische und thermische Verwertung und werden zu Dampf, Wärme und Strom für die regionale Industrie und tausende Haushalte. Übrigens: Im Gegenzug verwerten die awm einen Teil der Bioabfälle der Twence und gewinnen daraus Biogas (zur Herstellung von Strom und Wärme) sowie Kompost.
Mitmach-Tipp
Nutzen Sie alle unsere Angebote konsequent und trennen Sie die Abfälle möglichst sauber!
Was wie wo? Kleine Typologie der Abfalltonnen
Die Biotonne: Aus dem Bioabfall gewinnen wir Kompost. Während des Verwertungsprozesses entsteht außerdem Biogas, aus dem wir Strom und Wärme erzeugen.
Die Papiertonne: Aus dem Papier wird Recyclingpapier hergestellt.
Die melonengelbe Wertstofftonne: Aus Metallen werden wieder neue Metalle produziert, die Kunststoffe und Verbundstoffe werden derzeit noch zur Energiegewinnung und als Energieersatz benötigt. Unser Ziel ist auch hier die stoffliche Verwertung - die Möglichkeiten sind aber abhängig von der aktuellen Marktlage.
Die Restabfalltonne: Die Restabfälle und auch das Sperrgut sortieren wir in unserer Restabfallbehandlungsanlage noch einmal nach. Aufgrund der Separierung können die Abfälle hochwertig energetisch oder thermisch verwertet werden. Für Wertstoffe wie Glas, Altkleider oder Elektronikaltgeräte stehen im Stadtgebiet verteilt zusätzlich Depotcontainer. Wichtig: Auch die modernste Anlagentechnik trennt nicht so gut wie der Mensch! Beispiel: Papier, das in der Restabfalltonne gelandet ist, kann nicht mehr zu Papierprodukten recycelt werden. Unsere Restabfallbehandlungsanlage sortiert es zwar aus, genutzt werden kann es aufgrund der Verschmutzung aber nur noch energetisch.