KI-Störstofferkennung Bioabfall

Beim Entleeren der Biotonne erstellt eine im smarten Abfahrsammelfahrzeug installierte Kamera ein Bild, das von einer KI analysiert wird. So kann der Anteil und die Art der Störstoffe im Bioabfall erfasst werden. 

Warum sind Störstoffe ein Problem? Biologisch abbaubare Abfälle wie Obst- und Gemüseschalen werden komplett zu nährstoffreicher Komposterde umgewandelt. Vorausgesetzt, die Abfälle sind nicht verunreinigt. Unsere Verwertungsanlagen können grobe Störstoffe aussortieren, aber bei kleinsten Plastikpartikeln wird es schwierig. Wenn am Ende etwa der Plastikanteil im Kompost zu hoch ist, kann dieser nicht zur Bodenverbesserung genutzt werden, sondern muss entsorgt werden und geht dem Kreislauf verloren. 

Rote Karte für Störstoffe

Bevor die Biotonnen geleert werden, prüfen unsere Biokontrolleur*innen, ob sich Störstoffe wie Plastiktüten, Glas, Metall oder Windeln darin befinden. Bei einer geringen Quote von nicht-biologisch abbaubarem Material verteilen sie eine gelbe Erklärkarte: Die Tonne wird geleert, es wird aber auf die Störstoffe hingewiesen. Ist der Anteil zu hoch, gibt es Rot. Die Bürger:innen können dann nachsortieren oder eine kostenpflichtige Leerung beantragen. Der Inhalt der Biotonne wird dann aufgrund der Störstoffe als Restabfall entsorgt. 

KI macht Arbeit der Biokontrolleure effektiver

Unser Ziel ist Aufklärung und eine gute Zusammenarbeit zwischen awm und Bürgerschaft. Die Kontrolleur*innen untersuchen einerseits unzählige Tonnen, in denen alles in Ordnung ist, andererseits können sie Tonnen nur oberflächlich prüfen. Durch die jetzt im Bioabfallsammelfahrzeug installierte Künstliche Intelligenz wird die Arbeit viel effektiver, denn die awm erhalten jetzt eine digitale Übersichtskarte der Quartiere, auf denen die Biotonnen je nach Grad ihrer Verunreinigung als grüne, gelbe oder rote Punkte angezeigt werden. Die Kontrolleur*innen können jetzt gezielt in die gelben und roten Bereiche geschickt werden. 

Übrigens: Da das mit der KI ausgestattete Abfallsammelfahrzeug die überwiegend in den Quartieren York und Oxford installierten Unterflurcontainer nicht leeren kann, haben wir dieses Projekt auf die angrenzenden Straßen sowie auf Teile des Lincoln-Quartiers ausgeweitet und testen hier die Biotonnen. Der Inhalt der Unterflurcontainer im York und Oxford-Quartier wird aber dennoch stichprobenartig und in Zusammenarbeit mit den Wohnungsgesellschaften von uns „unter die Lupe“ genommen.