An der Rösnerstraße 10 ist der Hauptsitz der AWM angesiedelt, mit Betriebsgebäuden und Werksgelände. Am Rande des Stadtteils Coerde, Zum Heidehof, liegt das Entsorgungszentrum Münster (EZM). Auf einer Fläche von 40 Hektar befinden sich neben der Deponie alle Anlagen, mit deren Hilfe die AWM die Hinterlassenschaften der Münsteraner umweltgerecht behandeln und entsorgen. Daneben betreiben die AWM über das Stadtgebiet verteilt elf Recyclinghöfe.
Von 1957-2016 wurden die Abfälle aus Münster auf der Deponie abgelagert. Zunächst unsortiert auf der Zentraldeponie 1. Ab den 1990er Jahren wurden zunehmend immer mehr Wertstoffe bereits in den Haushalten aussortiert: Glas, Papier, Verpackungen und Bioabfälle. Die Abfallzusammensetzung veränderte sich. Diese Abfälle befinden sich hauptsächlich in den 1. und 2. Bauabschnitten. Zersetzungsprozesse werden hier noch über Jahre Gas freisetzen.
Im 3. Bauabschnitt durften seit Mitte 2005 nur noch so genannte Inertstoffe verfüllt werden - Abfall, der in Münsters mechanisch-biologischer Restabfallbehandlungsanlage gründlich vorbehandelt wurde und keine Umweltschäden mehr verursachen kann. Seit 2017 werden die Restabfälle in einer Behandlungsanlage im Grenzbereich der Niederlande thermisch und energetisch verwertet.
Infos zur Deponie
Münster hat sich 1994 selbstbewusst für einen Sonderweg in der Abfallbehandlung entschieden. Statt in die Verbrennung zu investieren, entschied sich die Stadt für die mechanisch-biologische Behandlung der Abfälle und ein sehr breites Angebot an Sortierhilfen.
Infos zur MRA
Eine zweistufige Bioabfallvergärungsanlage verarbeitet pro Jahr etwa 18.000 Tonnen organische Abfälle. Was die Münsteranerinnen und Münsteraner in ihre Biotonnen werfen, landet hier. Dazu kommen gut 1000 Tonnen gewerblicher Bioabfall wie zum Beispiel Marktabfälle.
Infos zur Vergärungsanlage
Die AWM produzieren aus den organischen Abfällen der Münsteraner Qualitätskompost. Der ist sogar mit einem Gütesiegel ausgezeichnet. Um die Grünabfälle und Gärreste zu verarbeiten, gibt es die Grünabfallkompostierungsanlage.
Infos zur Kompostierung
Von oben fällt der Regen auf die Deponie, unten kommt er als so genanntes Sickerwasser wieder heraus. Das Sickerwasser muss gereinigt werden, damit es keine ausgelösten Schadstoffe ins Grundwasser spült. Dafür ist in Münster die Sickerwasseranlage zuständig. Infos zur Sickerwasserbehandlung
2014 wurde das neue Blockheizkraftwerk (BHKW) auf dem Gelände des Entsorgungszentrums von den AWM in Betrieb genommen (das vorherige BHKW wurde 25 Jahre von den Stadtwerken Münster betrieben). Im BHKW werden Deponiegas (von den Deponien I und II), Biogas (aus der biologischen Verwertungsanlage) und Klärgas (aus der benachbarten Hauptkläranlage) zu Strom und Wärme umgewandelt. Durch biologisch-chemische Abbauprozesse entsteht Gas, das sich zu etwa gleichen Teilen aus Kohlendioxid (CO2) und dem brennbaren Methan (CH4
Technische Informationen zum Blockheizkraftwerk
(PDF, 15.1 MB)
Die Flüssigkeit, die der Biomasse in der Vergärungsanlage abgepresst wird, ist hoch angereichert mit gelösten organischen Substanzen und Schwebeteilchen, die oft nur schwer abbaubar sind: Kolibakterien, Pilzsporen und Salze zum Beispiel. Druckluft und der Zusatz von Fäll- und Flockmitteln treiben diese Teilchen an die Oberfläche, damit sie abgefischt werden können. So wird der Hauptkläranlage nur noch leicht verdauliches Abwasser zugeführt.
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